Das Pandemiejahr liegt im historischen Vergleich der 70 Jahre Bundesrepublik Deutschland in der Jahressterblichkeit nur auf Rang 24. Kaum zu glauben?
Dieser Wert ergibt sich wenn man die amtlichen Zahlen des Bundesamtes der Statistik für den Zeitraum 1950-2020 vergleichend analysiert. Für den Vergleich ist es lediglich notwendig die absoluten Zahlen in Bezug zur Einwohnerzahl des jeweiligen Jahres zu setzen und eine Rangordnung zu bilden. Jeder kann das nachrechnen. Auch das Bundesamt der Statistik macht dies so in ihren Grafiken, wenngleich diese für Laien nicht leicht zu interpretieren sind.
Warum erfahren wir nichts auf welchen Rang das Pandemiejahr 2020 lag?
Warum ist die Jahressterblichkeit so wichtig?
Die Jahressterblichkeit bzw. die Bewertung, in welcher Höhe eine Über- oder Untersterblichkeit vorliegt, ist das sicherste Maß um zu bewerten, ob eine schwere Notlage besteht oder nicht. Falsch-positive Tests, fehlerhafte Inzidenzwerte, falsche Etikettierungen bei den Todesursachen, sonstige methodische Fehler – all das spielt keine Rolle bei der Erfassung der Jahressterblichkeiten.
Methodische Erhebungsfehler oder Artefakte bleiben fast gänzlich außen vor. Wir wissen zwar nicht genau, woran die Menschen gestorben sind. Wir wissen aber sicher, dass sie gestorben sind. Und wir wissen, dass in jedem Winter sich höhere Zahlen und Wellenverläufe einstellen. Diese Sterbefälle werden deshalb den saisontypischen Grippeviren zugeordnet.
Das macht die Sterblichkeitstabellen so elementar wichtig. Die Daten können nicht so leicht manipuliert oder fehl interpretiert werden wie andere Zahlen.
Wissenschaftlich methodisch wichtig: Berichterstattungen zu Sterblichkeiten sollten möglichst für größere Zeiträume erfolgen. Das Herauspicken von einzelnen Tagen oder Kalenderwochen oder von einzelnen Regionen oder Bundesländern führt zu verzerrter und damit irreführender Darstellung.
70 Jahre Bundesrepublik Deutschland zeigen: 23 Jahre sind tödlicher als 2020!
Absolute Sterblichkeitszahlen sind irreführend. Absolute Zahlen müssen jedoch immer in Relation zur Gesamtbevölkerung gesetzt werden. Die folgenden Daten basieren auf den Daten des Bundesamtes für Statistik, die jeder jederzeit einsehen kann. Sie berücksichtigen jedoch noch das Verhältnis zur Bevölkerungsgröße des jeweiligen Jahres.
Diese Sterblichkeitswerte bzw. Tote werden entweder prozentual angegeben oder bezogen auf 100.000 Bürger. Dieser Wert Tote / 100.000 Einwohner wird von den Grippe Monitoring Systemen der verschiedenen Länder so verwendet und lässt erst einen Vergleich auch zwischen den Ländern und Jahren zu.
Nehmen wir also die Rohdaten des Statistischen Bundesamtes für die 70 Jahre Bundesrepublik und setzen sie in Bezug zur Einwohnerzahl ergibt sich, dass das Jahr 2020 an 24. Rang sich einordnet. Der 23 andere Jahre weisen folglich eine höhere Sterblichkeit auf.
Damit die etwas abstrakte Zahl Tote / 100.000 Einwohner besser veranschaulicht wird, haben werden hier noch die Äquivalenttoten angegeben. Das sind die Toten, die sich für das Vergleichsjahr ergeben hätten, wenn eine Bevölkerungsstärke wie heute damals vorhanden gewesen wäre. Die 988.000 Toten des Hongkong Grippejahres 1969 entsprächen folglich 1.050.000 Tote heute. Das wären somit gut 60.000 Tote mehr als in 2020. Was für einen Aufschrei hätte es in den Medien gegeben, wenn sich 2020 ein ähnlicher Wert wie in 1969 ergeben hätte? Und warum haben Politik und Bürger die hohe Sterblichkeit in 1969 ohne größere Hysterie, Lockdown und Maßnahmen überstanden?
Rohdaten Quelle:
Statistisches Bundesamt, Worldometer, Statista, 2021, Stand 09.04.2021
Statistisches Bundesamt (Destatis) 2021, Stand 09.04.2021
Das kann man der Tabelle Sterblichkeit 1950-2020 entnehmen:
Die Sterblichkeit in % oder in Toten pro 100.000 Einwohner bewegt sich in einem engen Rahmen zwischen 1,00% und 1,26%. Es gibt bis heute keine großen Ausschläge in der Sterblichkeit. Der Mittelwert über alle 70 Jahre liegt bei 1,13% oder 1.132 Toten pro 100.000 Einwohner
23 Jahre liegen über den Werten von 2020
Rechnet man die Sterblichkeit vergangener Jahre auf die höhere Gesamtbevölkerung in 2020 um, würden 15 Jahre des Zeitraum 1950-2019 über eine Million Tote aufweisen
Das Negativ Rekordjahr stellt das Hongkong Grippe Jahr in 1969 mit 1,26% Sterblichkeit und einem Äquivalent-Wert von 1.050.342 Toten dar.
Selbst in absoluten Zahlen (ohne Relation zur Gesamtbevölkerung) liefert das Grippejahr 1969 und 1975 mit 988.000 bzw. 990.000 Tote den Negativ Rekord.
Kein einziger Monat in 2020 war tödlicher als in einem der anderen Monate in den 70 Jahre in Deutschland. So hatten wir zwar in Dezember 2020 mit 108.628 in absoluten Zahlen den zweithöchsten Wert, das Jahr 1969 lag aber sowohl absolut mit 109.134 Toten bereits höher. Für November liefert 2020 zwar die absolut höchste Zahl. Berücksichtigt man die damals kleinere Bevölkerung ergeben sich die höchsten Werte für jedoch 1974. Mehr als ein Dutzend weitere Jahre weisen ähnliche hohe Werte für November auf.
Von 1950-2020 ergibt sich ein Mittelwert von 1,13% Toten zu 1,18% Toten in 2020. Errechnet man das Äquivalent liegt allein der Mittelwert für diese 70 Jahre bei 944.678 Toten – das ist nicht sehr weit weg vom Jahr 2020.
Von 1950-2020 ergibt sich ein maximaler Wert von 1,26% Toten zu 1,18% Toten in 2020. Errechnet man das Äquivalent liegt der Max-Wert 1969 bei 1.050.342 Toten – also 64.600 Tote höher als im Jahre 2020.
Alles schon einmal da gewesen: Keine Negativ Rekorde auch bei den Monaten
Die nachfolgende Grafik zeigt den Verlauf des Jahres 2020 (rote Linie) im Verhältnis zu den Jahren 1950-2019. Der blaue Bereich zeigt die Bandbreite der Schwankungen im Verlauf der Monate für die Jahre 1950 – 2020.
Nur im November erreicht die rote Linie des Jahres 2020 den maximalen Bereich (nur 1974 etwas höher) sowie im Dezember den oberen Bereich.
Ansonsten verläuft die rote Linie eher im unteren mittleren Bereich.
Jeder Wert von Januar bis Dezember kam im Zeitraum 1950-2019 schon einmal vor.
Die Frage, die sich aufdrängt: Sieht so ein Jahrhundert Pandemiejahr aus?
Warum berichtet niemand über diesen Widerspruch?
Quelle: Statistisches Bundesamt, Worldometer, Statista, Stand 09.04.2021
Noch ein Artefakt: Die Bevölkerung altert zunehmend und erhöht damit die Sterblichkeit jedes Jahr
Da unsere Bevölkerung immer weiter wächst (2021 83.2 Millionen gegenüber 82,8 Millionen in 2018) und vor allem immer stärker altert, kommen tendenziell mit jedem neuen Jahr immer mehr Todesfälle hinzu. Solche methodischen Artefakte, die zu Verzerrungen in der Bewertung führen, müssen folglich berücksichtigt werden.
Für einen realistischen Vergleich muss die jüngere Altersstruktur der Vorjahre berücksichtigt werden. Wenn sie noch bereinigt werden, wird 2020 noch weiter im Mittelfeld verschwinden. Altersberücksichtigt fällt das schwere Influenzajahr 2018 mit 1,20% höher als 2020 mit 1,17% aus.
Folgende wissenschaftlichen Abhandlungen berücksichtigen die methodischen Artefakte einschließlich der Altersstrukturen:
Prof. Dr. Göran Kauermann und Prof. Dr. Helmut Küchenhoff,
Institut für Statistik, LMU München
CoDAG-Bericht Nr. 4. Vom 11.12.2020
Prof. Dr. Thomas Rießinger
Unser Transparenztest Fazit
Nach den Sterblichkeitszahlen des Statistischen Bundesamtes für den gesamten Zeitraum 1950 – 2020 zeigt sich, dass im wichtigem Vergleichswert Tote / 100.000 Einwohner 23 Jahre eine höhere Sterblichkeit aufweisen als 2020. 2020 weist weder in den Monaten noch in den Gesamtjahreswerten Rekordwerte auf. 2020 liegt somit von den Gesamtjahreswerten bezogen auf die Bevölkerungsanzahl nur auf Rang 24. Dieser Wert würde sich nochmals verringern, wenn man die Altersstrukturen berücksichtigen würde.
Das wirft bedeutsame Fragen auf: Die Bürger haben ein unabdingbares Anrecht darauf zu erfahren, warum die gesundheitliche Gefahrenlage in 2020 (und auch 2021) so dramatisch viel höher bewertet wird als in den Vorjahren.
Warum werden wir Bürger über diese - in Relation zum historischen Gesamtbild - normale Sterblichkeitsentwicklung nicht nicht oder unzureichend informiert?
Die Frage ist, warum die Politik und ihre nachgeordneten Gesundheitsbehörden dies unterlassen? Und warum werden die mit unseren Steuergeldern gut finanzierten Öffentlich Rechtlichen Medien ihrer Aufgabe nicht gerecht und machen hierauf aufmerksam?
Sowohl die Politik als auch die Öffentlich Rechtlichen haben einen öffentlichen Auftrag uns Bürger neutral und umfassend zu informieren.
Ein schwerer Pandemieverlauf muss sich in der Gesamtsterblichkeit abbilden
Ein über die Maßen schwerer Pandemie- bzw. Epidemieverlauf hätte sich in den Jahressterblichkeitswerten dramatisch niederschlagen müssen. Mit Lockdown und ohne Lockdown. Denn auch das scheint keine relevante Rolle zu spielen:
Bei Vergleichen mit Ländern (z.B. Schweden, Japan) oder einzelnen US Bundesstaaten (Florida, Texas) mit keinem oder nur mäßigen Lockdown zeigt sich, dass dieser sich offensichtlich nicht positiv auf die Sterblichkeit auswirkt. In diesen Ländern haben sich ganz normale Sterblichkeiten im Vergleich zu den Vorjahren gezeigt - ohne starke Maßnahmen und Lockdowns (siehe hierzu auch unsere Übersicht zur Lockdown-Forschung unter "Lockdown").
Dass sich die Sterblichkeitswerte dennoch ziemlich genau in das zu erwartende Jahresbild einfügen - also in Werte wie sie bei normaler Gesundheitslage sich hätten ergeben müssen - muss nachdenklich machen. Hinterfragen muss erlaubt sein. Und wir sollten dabei nicht behindert werden zu hinterfragen und Antworten einzufordern.
Bei einer schweren Pandemie wären Änderungen in der Sterblichkeit nicht bei 0,01%, sondern im Prozentbereich zu erwarten gewesen. Bei nur einem Prozent - 1% - zusätzlich höherer Sterblichkeit hätten wir 830.000 Tote mehr im Jahr zu beklagen gehabt. Davon sind wir meilenweit entfernt.
Auch durch Maßnahmen und Lockdowns wären erhebliche Abweichungen nicht zu verhindern gewesen. Das jetzt die Sterblichkeit - seit einem Jahr - nach wie vor ziemlich exakt auf dem gleichen Level wie die Jahre davor verläuft, wirft grundlegende Fragen auf.
Wie viel Sterblichkeit begründet einen Lockdown?
Es muss zudem die Frage beantwortet werden, wann eine nicht mehr hinnehmbare Übersterblichkeit vorliegt. Schwankungen in der Sterblichkeit im Bereich 1,00 bis 1,25 Prozent sind den historischen Daten von Deutschland nach als völlig normal einzustufen. Nichts anderes tun die Zahlen der letzten und der aktuellen Jahre.
Noch ein Blick ins europäische Ausland: In Schweden liegt die Sterblichkeit generell deutlich niedriger. So auch im Coronajahr 2020 ohne Lockdown bei 0,93%. Das ist im Vergleich zu Deutschland eine rund 20 Prozent niedriger Sterblichkeit und mehr als eine Ansage.
Ab wann sollte die Sterblichkeit in Deutschland also besorgniserregend eingestuft werden? Bei 1%, bei 1,20%, bei 1,5%, bei 3%? Ab wann dürfen die Grundrechte hierzu ausgesetzt werden? Und wie evidenzbasiert müssen die Maßnahmen sein? Welche Nachweise müssen die Verantwortlichen bringen, dass sie auch wirken?
Fragen über Fragen. Und keine Antworten. Es ist allerhöchste Zeit, dass wir alle hierüber öffentlich diskutieren. Letztendlich wird dann die Gerichtsbarkeit - unter hoffentlich Einbindung von Gutachtern und Berücksichtigung von evidenzbasierten Daten - hierüber irgendwann entscheiden müssen. Auch wenn diese sich bislang – schwer nachvollziehbar für eine Demokratie – offensichtlich herumdrückt.
Begründungen für Maßnahmen, die unsere Freiheitsrechte so maßgeblich einschränken und unsere wirtschaftliche Situation so nachhaltig gefährden, müssen streng evidenzbasiert gegeben werden. Hierzu dürfen keine Modellrechnungen zählen, denn diese basieren lediglich auf den Daten mit denen sie berechnet werden.
Wir brauchen harte objektive Nachweise, die transparent und nachprüfbar sind.
Wir warten auf nachvollziehbare Antworten. Schon sehr lange. Wann bekommen wir Bürger Antworten?
Ohne Sie geht es nicht!
Unser Ziel ist es uns alle für mehr Transparenz und Evidenz zu sensibilisieren.
Wir Bürger haben ein unabdingbares Recht darauf zu erfahren, was wann wie und aus welchen Gründen - ohne unsere Zustimmung - entschieden wird. Da selten die Informationen vollständig und nachvollziehbar gegeben werden, müssen wir wach bleiben und nachfragen.
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