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Testpandemie in Österreich: Extrem hohe Testrate bedingt künstliche hohe Inzidenz


In Österreich führen aktuell am 22.11.21 die extrem vielen Testungen zu einer Rekord-Inzidenz von 1.110 Neuinfektionen je 1.000.000 Einwohner.


Österreichs Positivrate bei Neuinfektionen (Anteil Fälle /Anzahl Tests) beträgt nur ein Siebtel der Deutschen. Sie liegt sogar unterhalb der schwedischen, die zur Zeit schwer zu unterbieten ist. Die Positivrate zeigt, dass die derzeitige Inzidenz Testanzahl getrieben ist. Testanzahl bereinigt besteht kein Anlass zur Sorge. Auch andere wichtige Kennwerte zur Bewertung der Pandemiesituation liegen für Österreich niedriger als für die anderer Länder. Sie liegen zudem niedriger als im Vorjahr.


Das Problem: Die ermittelten Neuinfektionen in Österreich sind Testanzahl gesteuert. Sie vermitteln ein Infektionsbild, welches aufgrund der extrem hohen Testrate ein viel zu hohes Infektionsgeschehen suggeriert.


Hierzu zuerst ein Blick auf die Zahlen so wie sie üblicherweise - Testanzahl unbereinigt - dargestellt werden wie hier beim ORF.


7-Tage Inzidenz von 1.110 am 22.11.21 bei 7-Tage Testanzahl von 3.518.685

https://orf.at/corona/daten/oesterreich, 22.11.21
https://orf.at/corona/daten/oesterreich, 22.11.21

Inzidenz von 1.110. Das ORF zeigt diese Zahlen bedenkenlos in der Inzidenzgrafik ohne Hinweis, dass ein Zusammenhang zwischen Anzahl der Test und der ermittelten Neuinfektionen besteht.


Dabei sind die Testzahlen abrupt hochgefahren worden. 3.518.685 Testungen in nur einer Woche bzw. in den letzten 7 Tagen. Diese Zahl findet sich zwar immerhin unterhalb im Tabellenbereich. Aber es fehlt die wichtige Erläuterung, dass die Zahl der Testungen extrem stark angestiegen ist und zum Anstieg der Inzidenz beiträgt.


Es findet sich zudem kein Hinweis, Darstellung oder Grafik auf eine Testanzahl bereinigte Angabe in Form z.B. der Positivrate.


Vergleich Österreich, Deutschland und Schweden für 2020 und 2021


Nachfolgend unsere Tt Analyse anhand der wichtigsten Kennwerte. Österreich wird dabei mit Deutschland und Schweden verglichen um die Situation einordnen zu können. Zudem lohnt ein Vergleich jeweils mit dem Vorjahr. Der Stichtag für den Vergleich der Inzidenz ist der 20.11., für Testanzahl und Positivrate der 14.11.. Die Stichtage wurde so gewählt, da zu späteren Zeitpunkten nicht für alle Länder JHU Vergleichsdaten vorlagen.


Rekordwerte bei Neuinfektionen in Österreich


Laut Johns Hopkins University JHU Daten vom 20.11.21 wurden in Österreich so viele Covid Neuinfektionen gemeldet wie noch nie im gesamten Pandemiezeitraum. 1.492 tägliche Fälle per 1 Million Einwohner gegenüber der bisherigen Spitze im November 2020 mit 800 Fällen. 1.492 tägliche Fälle entsprechen einer 7-Tages-Inzidenz von 1.044.


Auch in Deutschland sind die täglichen Fälle mit 600 höher als im Vorjahr. Nur für Schweden liegt die tägliche Infektionsrate von 88 weit unter alten Rekordwerten von rund 700.


Nach diesen Zahlen könnte man glauben, dass die Situation deutlich dramatischer ist als im Vorjahr. Doch ist sie das wirklich?


Anstieg der PCR Tests auf 3.518.685


Das Problem der bisher dargestellten Inzidenzen ist, dass sie nicht das Verhältnis zu der durchgeführten Anzahl der Tests wiedergibt. Die Testanzahl steuert aber maßgeblich die Anzahl ermittelter Neuinfektionen. Und die Testanzahl ist gerade dramatisch erhöht worden:


Die PCR Tests sind in nur einer Woche vom 12.-18.11. um 1.299.678 Tests auf 2.570.181 erhöht worden. Am 22.11.21 wurden für die letzten 7 Tage 3.518.685 durchgeführte PCR Tests gemeldet - das ist eine irrsinnige Steigerung, die nicht allein auf die Zunahme des Infektionsgeschehens begründet werden kann.


Bei fast allen Grafiken zu Neuinfektionen oder Inzidenzen wird üblicherweise die Testanzahl nicht berücksichtigt. Je mehr Tests eingesetzt werden, desto mehr Neuinfektionen findet man auch. Zudem steigen auch die absoluten Zahlen für falsch positive Testergebnisse, die eine zu hohe Inzidenz suggerieren.


Fast immer unerwähnt: Anzahl der eingesetzten Tests je 1.000 Personen


Die Grafik zeigt die Anzahl der täglich durchgeführten Tests je 1.000 Personen.


Im Jahr 2020 kamen Mitte November noch 3,61 Tests je 1.000 Österreicher zum Einsatz. Ein Jahr später am 14.11.21 sind die Tests mit 48,33 Tests je 1.000 Österreicher um ein Vielfaches angestiegen. Allein innerhalb der letzten Tage kam es zu einem Anstieg von 20% mehr eingesetzten Tests (40 auf 50 Tests je 1.000 Österreicher).


Zum Vergleich: In Deutschland liegt am 14.11.21 mit 2,74 Tests je 1.000 Personen die Rate niedrig, in Schweden mit 1,47 Tests je 1.000 Personen nahe Null.


Wichtige Kennzahl der Positivrate zeigt tatsächliches Infektionsgeschehen


Die Positivrate ist die wichtige Kennzahl um die tatsächliche Zu- oder Abnahme - in Relation zur Anzahl der Tests - zu bewerten. Die Positivrate gibt an, wie hoch der Anteil der positiv getesteten Personen (sogenannte "Neuinfizierte") an den durchgeführten Tests ist. Hierzu werden die positiven Fälle durch die Anzahl der Tests geteilt und das Ergebnis in Prozent angegeben.


In Österreich liegt die Positivrate (14.11.) aktuell bei nur 2,5%. In Deutschland liegt sie um Faktor 7 höher bei 17,3%. Das heißt von 100% eingesetzten Tests fallen in Österreich nur 2,5% positiv aus, in Deutschland aber 17,3%.


=> Die Positivrate in Österreich beträgt folglich nur ein Siebtel der deutschen.


Dies zeigt, dass die aktuelle Inzidenz in Österreich vorwiegend Testanzahl gesteuert ist und eine viel zu dramatische Infektionslage suggeriert.


Transparenztest Resümée


Nach JHU Daten kommen in Österreich aktuell (Stichtag 14.11.21) 17,5x mehr Tests zum Einsatz als in Deutschland. Gegenüber Schweden liegt der Faktor bei 32. Da ist es kein Wunder, dass es zwangsläufig auch zu mehr entdeckten Neuinfektionen kommt. Die Frage ist, warum plötzlich so viele mehr Tests innerhalb eines solch Zeitraumes eingesetzt werden?


Was ist das Ziel? Fast wirkt es so als ob man durch extreme hochgefahrene Testungen die Inzidenz nach oben pushen möchte? Wenn es nur um das Argument geht, möglichst viele Neuinfektionen zu ermitteln: Warum stellt man dann nicht betont die wichtige Positivrate in den Vordergrund, die anzahlbereinigt über die Infektionslage informiert?


Die wichtige Kennzahl der Positivrate, welche in Prozent angibt, wieviele Neuinfektionen je 1.000 Tests vorkommen, spricht dabei eine klare Sprache: Die Österreichische Positivrate entspricht mit derzeit 2,5% nur rund ein Siebtel der Deutschen mit 17,3%. Anders ausgedrückt: Die deutsche Positivrate liegt sieben Mal höher. Hier kann man für Österreich Entwarnung geben.


Unsere Tt Fragen:

  • Warum wird in ÖRR, Mainstream Medien & Politik die Anzahl der eingesetzten Test weitgehend verschwiegen?

  • Warum hat sich in nur einer Woche vom 12. auf 18.11 die Zahl der eingesetzten Tests nahezu verdoppelt?

  • Warum wird der Einfluss der Testanzahl nicht hinsichtlich der verzerrenden Darstellung entsprechend erläutert?

  • Warum werden die wichtigen anzahlbereinigten Kennwerte wie Testanzahl und Positivrate nicht klar und deutlich kommuniziert?

  • Warum fragt sich niemand, warum in Schweden trotz Aufhebung fast aller Maßnahmen die Lage nach allen Pandemie Kennwerten so viel besser ist?

  • Wann wird man anfangen, vom erfolgreichen schwedischen Pandemie Management zu lernen?

 

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Quellen:

  • johns-hopkins-university CSSE Covid-19 Data

  • our-world-in-data-official-data

  • https://twitter.com/freiheit_ruft/status/1461685052417495040

  • https://orf.at/corona/daten/oesterreich, 22.11.21

 

Bild: Unplash - Sandra Grünewald



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