Laut Office for National Statistics haben 9 von 10 erwachsenen Briten Antikörper gegen SARS CoV2 entwickelt - Stand 4. Juli 2021. Viel mehr wird man nicht erreichen können. Welchen Sinn machen da noch Massnahmen?
Der #FreedomDay mit Beendigung aller Massnahmen war der logische Folgeschritt. Niedrige Hospizrate und Case Fatality Todesrate von nur 0,2% untermauern die gute Datenlage.
Das Office for National Statistics erhebt u.a. für die Britische Regierung regelmäßig Daten zur SARS CoV2 Situation in UK.
Bei 9 von 10 Briten sind Antikörper gegen SARS CoV2 nachweisbar
Die Ergebnisse für die einzelnen Länder von Großbritannien
England: Hier sind 91,9 % der erwachsenen Bevölkerung (älter als 16 Jahre) (95% Vertrauensintervall: 90,5% - 93,0%) positiv auf Antikörper gegen SARS CoV2 getestet.
Wales: Hier sind 92,6 % der erwachsenen Bevölkerung (95% Vertrauensintervall: 91,0% - 94,0%) positiv auf Antikörper gegen SARS CoV2 getestet.
Nordirland: Hier sind 90,0 % der erwachsenen Bevölkerung (95% Vertrauensintervall: 87,5% - 92,3%) positiv auf Antikörper gegen SARS CoV2 getestet.
Schottland: Hier sind 88,6 % der erwachsenen Bevölkerung (95% Vertrauensintervall: 86,7% - 90,3%) positiv auf Antikörper gegen SARS CoV2 getestet.
UK, Antikörperträger nach Altersgruppen für England, Wales, Nordirland, Schottland, 12. Mai - 4. Juli 2021
Damit sind insgesamt in Großbritannien 9 von 10 Briten bereits Antikörperträger. Und das in nahezu allen Altersgruppen.
Wie hoch ist der Anteil der natürlich erworbenen Antikörper Immunität?
Laut Johns Hopkins University Ourworldindate waren zum 4. Juli 2021 in UK 50% doppelt und 17% einfach geimpft. D.h. mindestens zwischen 23% und 40% der Briten haben die Antikörper durch natürliche Immunität erworben.
Da unklar ist, wie viele der Geimpften bereits vor der Impfung durch leichte / unbemerkte Infektion oder durch Erkrankung Antikörper entwickelt haben, kann der exakte Anteil der ausschließlich natürlich erworbenen Antikörper nicht sicher beantwortet werden. In jedem Fall ist der Anteil hoch.
Wie sieht es bei ehemals Erkrankten aus, bei denen die Antikörper wieder abgebaut wurden?
Ehemals Erkrankte sind nach verschiedenen Studien lange gegen eine Neuerkrankung oder gegen einen schweren Verlauf geschützt. Dies gilt scheinbar auch dann, wenn bei Ihnen per Test keine Antikörper mehr nachweisbar sind.
Der Grund: Durch Covid Erkrankung natürlich erworbene Antikörper bleiben offensichtlich nur für eine zeitlang in größerer Zahl im Blut. Der Titer sinkt nach einer gewissen Zeit auf eine Höhe ab, bei der die Antikörpertests nicht mehr anschlagen. Dennoch kann es sein, dass aufgrund von B-Gedächtniszellen die Antikörper-Produktion bei Bedarf im Falle einer Infektion schnell hoch gefahren werden kann. Die Erkrankung kann dann verhindert oder zumindest abmildert werden.
B-Gedächtniszellen sind der Informationsspeicher für die Bildung von Antikörpern gegen eine Krankheit, die der Körper bereits durchlebt hat.
Die B-Gedächtniszellen aktivieren die B-Zellen, die sich durch Teilung schnell vermehren und zur Antikörperproduktion beitragen.
Bei einer erneuten Infektion des Körpers mit dem Virus können viel schneller Plasmazellen gebildet werden. Die Antikörper-Produktion kann in kürzester hochgefahren werden um eine Infektion zu verhindern.
Über die Bedeutung der B-Gedächtniszellen für langanhaltende Immunität berichteten wir über relevante Studien.
Wie sieht es mit der natürlichen T-Zell Immunität aus?
Nicht alle Infizierten produzieren nach einer Covid Erkrankung Antikörper. Insbesondere bei leichten Verläufen oder bei jüngeren Altersgruppen wird die Covid Erkrankung offensichtlich vorwiegend durch T-Zellen Aktivität abgewehrt und anschließend spezifische T-Zellen zur Abwehr von erneuter Erkrankung produziert.
Auch hier kann es nach Erkrankung zu einem Abfall der T-Zellen kommen. Und auch spielen voraussichtlich T-Gedächtniszellen, die bei Bedarf oder Erkrankung die Produktion der T-Zellen hochfahren, eine bedeutsame Rolle.
Wir berichteten hierzu über Studienergebnisse.
Die T-Zellen Immunität kann auch per Test ermittelt werden. Leider wurde dies in der Vergangenheit versäumt.
Wie sieht es mit der Kreuzimmunität durch T-Zellen aus?
Auch ohne Vorerfahrung mit SARS CoV 2 werden in der Regel die Infektionen mittels Kreuzimmunität abgewehrt. Hierzu weisen diverse Studien , die auf kreuzreaktive T-Zellen Abwehr hin. Der Verlauf bei den Betroffenen fällt in der Regel infolge leichter oder moderater aus.
Transparenztest Resümée
Bereits bei 9 von 10 Briten sind derzeit Antikörper nachgewiesen. Der Anteil ist überraschend hoch. Der hohe Anteil der Antikörperträger zeigt, dass der FreedomDay durchaus auf rationaler Entscheidung evidenzbasiert erfolgt ist.
Es ist unklar wie viele der Antikörper durch Impfung oder durch natürliche Immunität erworben wurden. Der Anteil der natürlich erworbenen Immunität ist auf jeden Fall hoch.
Noch nicht erfasst sind dabei Personen, die einen niedrigen Antikörper-Titer haben, aber B-Gedächtniszellen aufweisen, die bei Bedarf Antikörper produzieren.
Nicht erfasst sind weiter Personen, die entweder SARS CoV spezifische T-Zellen oder T-Gedächtniszellen aufweisen und damit Immunabwehr aufbauen können.
Berücksichtigt man noch den voraussichtlichen T-Zellen Immunitätsanteil, wundert man sich, warum die Pandemie nicht sofort für beendet erklärt wird.
Die Entscheidung alle Maßnahmen in UK zum 19.7.21 aufzuheben erscheint so in einem ganz neuen Licht.
Die UK Entscheidung wurde durch starke evidenzbasierte Datenlage flankiert
niedrige Hospitalisierung
niedrige CFR Todesrate von nur 0,2%
90% Antikörperträger
Es ist zwar derzeit noch unklar, inwieweit die per Antikörpertest nachgewiesenen Antikörper ausreichen um Neuinfektionen immer sicher zu vermeiden. Schwere Verläufe oder hohe Hospitalisierungs-Raten sind vermutlich jedoch weniger wahrscheinlich geworden.
Der Politik ist dringend zu empfehlen zukünftig die Hospiz- und Todesraten als vorrangige Bewertungskennzahlen heran zu ziehen.
Angesichts der klaren Datenlage zum Antikörper-Status in Großbritannien stellt sich die Frage, wie weit hier die anderen europäischen Länder sind.
Viele EU Länder sind nicht mehr weit von der Impfquote der Briten entfernt. Es ist folglich anzunehmen, dass auch hier bereits mit hohen Antikörperanteilen in der Bevölkerung gerechnet werden kann.
Umso mehr überrascht, warum wir in Deutschland all die Monate zu dieser Fragestellung keine Daten vorgelegt bekommen haben.
Unsere Fragen:
Warum haben wir keine vergleichbaren und aktuellen Daten zu Antikörperdaten in Deutschland?
Wie hoch muss der Anteil der Antikörperträger noch steigen, bis man die Pandemie für beendet erklärt?
Warum wird die T-Zell Immunität nicht wie die Antikörper Immunität ermittelt und in die Bewertung einbezogen?
Warum hält man insbesondere in Deutschland an der fragwürdigen und unwissenschaftlich erhobenen Inzidenz (s. Kritik Uni Duisburg Studie) weiter fest?
Warum zieht man nicht vorrangig Hospiz- und Todesraten als zukünftigen Bewertungsmaßstab heran?
Ohne Sie geht es nicht!
Unser Ziel ist es uns alle für mehr Transparenz und Evidenz zu sensibilisieren.
Wir Bürger haben ein unabdingbares Recht darauf zu erfahren, was wann wie und aus welchen Gründen - ohne unsere Zustimmung - entschieden wird. Da selten die Informationen vollständig und nachvollziehbar gegeben werden, müssen wir wach bleiben und nachfragen.
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Quellen:
Office of National Statistics, UK
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