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ZDF Bericht: Paul-Ehrlich-Institut durch zu viele Verdachtsmeldungen überlastet?

Nach einem ZDFheute Bericht vom ursprünglich 16. Juni kann das Paul-Ehrlich-Institut über 500.000 App Berichte von Geimpften nicht zeitnah verarbeiten. Der Bericht war vorübergehend nicht abrufbar, ist nun wieder online.


Millionen Menschen, die sich derzeit impfen lassen wollen, machen sich auch Sorgen über Nebenwirkungen. Sie würden gerne für sich eine Risiken-Nutzen-Abwägung ziehen. Mittels der App SafeVac sollen ergänzend zum normalen Meldeweg wesentliche Daten zu Gesundheitszustand und Nebenwirkungen erfasst werden. Mittlerweile haben über eine halbe Million Menschen die SafeVac App heruntergeladen und Daten geliefert. Nur sind nach Angaben des ZDHheute, welches das PEI dazu befragt hat, liegen geblieben.


Angegebene Begründung, warum der App-Datensatz bisher nicht ausgewertet und teilveröffentlicht wurde: die eingehende Flut an "normal gemeldeten" Verdachtsfällen der Covid Impf Nebenwirkungen.


Bis April sollen 50.000 Verdachtsmeldungen aufgelaufen sein. Allein im Mai sind weitere 30.000 nochmal dazu gekommen. Davon sind 4.000 Verdachtsmeldungen allein im Mai nach Angaben als schwer eingestuft.

Wieviele Verdachtsmeldungen es insgesamt seit Beginn genau sind, geht nicht eindeutig hervor.


ZDFheute Bericht war vorübergehend nicht mehr abrufbar


Am 16. Juni kündigte das ZDFheute auf Twitter folgenden Report an:


"Paul-Ehrlich-Institut überlastet - Das Daten-Desaster

Das Paul-Ehrlich-Institut hat eine App entwickelt, um Nebenwirkungen von Corona-Impfungen zu erfassen. Doch das Institut ist überlastet."


Der ZDF Bericht war auf Twitter unter dieser Adresse aufrufbar:


Das klang interessant. Nur, wer dem nachgehen wollte, der wurde zeitweise (zumindest 23. Juni) enttäuscht. Der Bericht war vorübergehend nicht mehr abrufbar. Auch per Google war am 23. Juni nichts mehr aufzufinden. Anders heute vereinzelt am 25. Juni. Auch die Anzahl der Kommentare und Likes deuten auf eine nur kurze Veröffentlichungszeit des Artikels hin.



Man hatte schon den Eindruck, dass dieser für das ZDF Aufsehen erregende Bericht wieder einkassiert wurde.


Glücklicherweise war dem nicht so. Möglicherweise war der Ausfall nur organisatorisch oder technisch bedingt.


Der Artikel ist durchaus als investigativ einzuschätzen, da nur wenige Vorkritiken dazu bekannt waren (anders als etwa beim RKIGate oder DIVIGate). Insofern bleibt zu hoffen, dass die Öffentlich Rechtlichen, hier durch ZDFheute vertreten, zukünftig für mehr Transparenz von elementaren Informationen im Sinne der Verbraucher und Bürger sorgen.


Nun ist der ZDFheute Artikel laut dem zuständigen ZDF Redakteur Oliver Klein wieder online. Am 24. Juni war er abrufbar.


Nach ZDFheute Angaben wurden die Daten aus der SafeVac App bisher nicht ausgewertet.


Laut dem ZDFheute Bericht ist die schon länger geplante Veröffentlichung einer Zwischenauswertung "bisher der Vielzahl täglich eingehender Verdachtsmeldungen zum Opfer gefallen". Das teilte das PEI auf Anfrage von ZDFheute mit.


Hierdurch ist der riesige Datensatz aus über 500.000 App Berichten über Gesundheitszustand und mögliche Nebenwirkungen der Geimpften bisher ungenutzt und unveröffentlicht. Mit diesen wertvollen Daten könnten jedoch Impfkandidaten bevorstehende Impf-Erfahrungen, Risiken und Nebenwirkungen besser einschätzen. Das PEI konnte dem ZDF nicht mitteilen, wann mit einem ersten Bericht zu rechnen sein.


Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Prof. Wolf-Dieter Ludwig, nennt die Situation "Ein Desaster".


"Mit den 500.000 App-Nutzern könnte man sich gezielt Nebenwirkungen in Gruppen anschauen, von denen man noch zu wenig Daten hat, weil sie in den bisherigen Studien unterrepräsentiert waren."


Die Daten würden jetzt gebraucht, nicht irgendwann.


Laut Ludwig hätte man damit rechnen müssen, dass es zu einer Flut von Verdachtsmeldungen kommen würde. Auch hätte man voraussehen können, dass die Auswertung von mehreren hundertausend App Berichten Personal und Kapazitäten binden würde.


Transparenztest Resümmée


Es ist unklar, wieviele "normal gemeldete" Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen eingegangen sind, wieviele davon ausgewertet wurden, und wie hoch der Anteil der an die EMA weitergeleiteten ist.


Aufgrund der Meldeflut der Verdachtsfälle werden möglicherweise verstärkt die schweren Verdachtsfälle bearbeitet. Es ist aufzuklären, was mit den anderen Verdachtsmeldungen passiert? Wann werden diese nachgereicht und veröffentlicht?


In Deutschland besteht zudem ein gigantischer Datensatz aufgrund der SafeVac App Meldungen. Bisher wurde anscheinend dieser vom PEI nicht ausgewertet und teilveröffentlicht. Der Grund für diesen Verzug liegt laut PEI in der eingehenden Flut an Verdachtsmeldungen der Covid Impf Nebenwirkungen, die priorisiert bearbeitet werden.


Da die "normalen" Verdachtsmeldungen, obwohl sie weitgehend schwere Fälle dokumentieren (s. EMA EudraVigilance, WHO VigiAccess), kein Ende zu nehmen scheinen, ist unklar, wie und wann der App Datensatz genutzt und ausgewertet werden kann?

All diese Fragen bedürfen von behördlicher Seite eine umgehende und vollumfängliche transparente Aufklärung. Es gibt Kritiker, die sich fragen, ob es sich nicht um eine Überlastung, sondern eher um eine Verschleppung handeln könnte? Um diesen unguten Eindruck entgegen zu wirken, wäre es jetzt hilfreich, den Datensatz schnellstmöglich zu auszuwerten und für die Öffentlichkeit zugänglich machen.


Die Zeit eilt, da die Bürger die Entscheidung bzgl. einer Impfung für sich fällen wollen und müssen.

 

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Wir Bürger haben ein unabdingbares Recht darauf zu erfahren, was wann wie und aus welchen Gründen - ohne unsere Zustimmung - entschieden wird. Da selten die Informationen vollständig und nachvollziehbar gegeben werden, müssen wir wach bleiben und nachfragen.


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Quellen:

 



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